Michael Eriksson's Blog

A Swede in Germany

Open Letter to the City and Mayor of Cologne—take two

with 2 comments

Nach mehr als einem Monat habe ich am Montag eine in keinster Weise zufriedenstellende Antwort auf meinen Brief erhalten. Diese wird unten diskutiert und beantwortet.

Sehr geehrter Herr Völlmecke,
Sehr geehrte Frau Weber-Hackel,

Sehr geehrter Herr Eriksson,

Ihren Brief habe ich zur Kenntnis genommen und den Inhalt der Vorwürfe überprüft.

In Köln steigen seit Einführung des Gewaltschutzgesetzes 2002 die Zahlen im Bereich der häuslichen Gewalt leider immer weiter an, so dass eine öffentliche Kampagne notwendig ist, um viele Menschen anzusprechen und zu informieren.

Abgesehen davon, dass Sie den Beweis schuldig bleiben (insbesonders wichtig bei den häufigen und öfters grob irreführenden Verwechslungen von Anzahl/Veränderung der Anzeigen und Anzahl/Veränderung der Vorfällen), kann dies nicht die Art Ihrer Kampagne rechtfertigen. Sie haben zu Unrecht Männer als Täter ausgemalt und hierdurch destruktive Vorurteile verbreitet. Um sich die potentiellen Schadenswirkungen solcher Vorurteile bewusst zu werden, braucht man nicht weiter zu schauen als meine schwedische Heimat, wo diese in großem Umfang als Grundlage für politische Propaganda und pseudo-wissenschaftliche “Forschung” von radikalen Feministen benutzt wird—obwohl die (richtige) Wissenschaft sie widerlegen. Eben in Deutschland sollte man mittlerweile die Gefahren von solchen Vorurteilen und solcher Propaganda äußerst gut kennen. Dass Sie, trotz dass Sie eines besseren belehrt worden sind, durch umfassende wissenschaftliche Referenzen, immer noch diese Unwahrheit verbreiten ist nicht zu entschuldigen. (Vgl. mit der schon erwähnten Internetseite, wo auch heute, grob unwahr, behauptet wird “In der überwiegenden Zahl der Fälle wird diese Gewalt von Männern an Frauen und Kindern ausgeübt”.)

Ich gehe davon aus, dass Sie diese grobe Unwahrheit umgehend korrigieren.

Die Plakataktion hat zum Ziel sowohl betroffene Männer als auch Frauen auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, Hilfe in Anspruch nehmen zu können und mögliche Ansprechpartner zu benennen.

Die Plakataktion ist in dem Falle dem Ziel in keinsterweise gerecht geworden—und muss demnach zusätzlich als Verschwendung von öffentlichen Geldern verurteilt werden.

Sollte das Anliegen dieser Kampagne zu Missverständnissen geführt haben, tut mir dies leid.

Ein bloßes “es tut mir leid” stellt weder eine Entschuldigung noch eine Richtigstellung dar.

Es ist von Ihrem Schreiben klar, dass Sie die Situation und meinen Brief nicht mit angemessener Ernst betrachten und behandeln.

Sollten Sie bis 19.05.2011 nicht eben angemessen reagiert haben, worin als Minimum die Bereinigung und Richtigstellung Ihres Internetauftritts verlangt werden muss, werde ich mich gezwungen sehen, die Möglichkeiten weitergehender Maßnahmen (Strafanzeige, Zeitungen, Mißtrauensvotum, …) zu untersuchen.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Gez. Klaus-Peter Völlmecke

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Lisa Weber-Hackel
Stadt Köln – Der Oberbürgermeister
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Grundsatzangelegenheiten ASD
Ottmar-Pohl-Platz 1
51103 Köln

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Eriksson

Abridged version for English readers: A very belated reply to my open letter has arrived. Above, its deficiencies are discussed, e.g. that the City’s website still repeats a prejudiced and scientifically refuted claim that the clear majority of all domestic violence is perpetrated by men—when, in fact, investigations regularly show women as the more common perpetrators.

Written by michaeleriksson

May 5, 2011 at 9:29 pm

2 Responses

Subscribe to comments with RSS.

  1. […] up on what other people have written under the same tags as my last post, I landed on a blog entry spouting common and faulty propagandae, e.g. the claim that 85 % of DV […]

  2. […] City of Cologne to spread misandrist men-beat-women (but not the other way around) claims (cf. [1], [2]); various “X has no place for Y”*; variations of “immigrants are welcome”;** variations of […]


Leave a comment